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Allgemein

Eckdaten des MBL ex-drive

Technische Daten des MBL ex-drive

Fahrleistungen

Beschleunigung
Das Beschleunigungsverhalten des MBL ex-drive
Zugkraftdiagramm
Zugkraftdiagramm - Erreichbare Höchstgeschwindigkeiten bei verschiedenen Steigungen
Beschleunigungsverhalten und Zugkraftdiagramm

Durch das konstant hohe Drehmoment der Elektromotoren des MBL ex-drive über einen großen Drehzahlbereich, können mit nur einem Gang sowohl gute Beschleunigungswerte als auch hohe Endgeschwindigkeiten erreicht werden. Durch die Reduktion auf einen Gang, den Einsatz eines elektrischen Mittendifferentials anstatt eines mechanischen, den Entfall von Trilok-Wandler, Lamellenkupplungen und Kardanwelle ist das Massenträgheitsmoment der Antriebe zudem sehr gering, was sich ebenfalls positiv auf das Beschleunigungsverhalten auswirkt. Ein weiterer Vorteil: Bis zur Höchstgeschwindigkeit kann ohne Zugkraftunterbrechung beschleunigt werden.

Energieverbrauch

EUDC-Zyklus
Der außerstädtische EUDC Teilzyklus
Anzahl Durchläufe: 1; Mittlere Geschwindigkeit: 62,6 km/h; Betriebszeit: 400 s; Strecke: 6,955 km; Maximale Geschwindigkeit: 120 km/h
ECE15-Zyklus
Der innerstädtischen ECE15 Teilzyklus
Anzahl Durchläufe: 4; Mittlere Geschwindigkeit: 19 km/h; Gesamtbetriebszeit: 780 s; Gesamtstrecke: 4,052 km; Maximale Geschwindigkeit: 50 km/h
Die verschiedenen Teilzyklen welche die Basis des NEFZ bilden

Der Energieverbrauch des MBL ex-drive wurde mit Hilfe des NEFZ ermittelt. Der NEFZ setzt sich aus dem EUDC-Teilzyklus und viermal dem ECE-15-Teilzyklus zusammen. In dem EUDC-Teilzyklus wird eine Überlandfahrt und in dem ECE-15-Teilzyklus der Stadtverkehr simuliert.

Für 100 km benötigt der MBL ex-drive ca. 20 kWh Energie. Das ist weniger Energie als in 2 Liter Diesel stecken. Selbst bereinigt um den derzeitigen durchschnittlichen Wirkungsgrad des deutschen Energiemixes, ergibt dies nur einen Primärenergiebedarf von ca. 50 kWh / 100 km, vergleichbar mit einem Verbrauch von unter 5 Liter Diesel je 100 km. Gemessen an der Fahrzeugklasse ist das mehr als beachtlich - der elektrische Antrieb arbeitet bei gleicher Leistung weitaus effizienter als andere und das obwohl die Energie dafür heute noch überwiegend aus konventionellen Kraftwerken stammt. Selbst im Range Extender Betrieb macht der MBL ex-drive eine gute Figur, durch die Entkopplung des Verbrennungsmotors von den Antriebsrädern kann dieser permanent mit maximalem Wirkungsgrad betrieben werden, was ebenfalls zu einem beachtlichen Verbrauch von ca. 5,5 Liter Diesel je 100 km führt.

Fährt ein Fahrzeug so 20000 km im Jahr rein elektrisch, wären 4,0 MWh elektrische Energie erforderlich, das entspricht in etwa der jährlichen Ausbeute einer 5 mal 6 Meter großen Photovoltaikanlage. Ein anderer Vergleich: Mit der jährlichen Ausbeute eines einzigen durchschnittlichen Windrades, können ca. 500 solcher Fahrzeuge 20000 km weit fahren.

Energieverbrauch des MBL ex-drive im NEFZ

Rekuperation

Batterieladezustand mit und ohne Rekuperation im NEFZ
Batterieladezustand nach zwei Durchläufen im NEFZ, blau: mit Rekuperation, rot: ohne Rekuperation

Wenn ein konventionelles Fahrzeug verzögert, wird der Großteil seiner kinetischen Energie über die Bremse in Wärme umgewandelt. Sie wird damit ungenutzt als Verlust an die Umwelt abgegeben. Beim Rekuperieren wird die Bewegungsenergie in nutzbare elektrische Energie gewandelt. Die elektrische Maschine arbeitet dazu im Generatorbetrieb, wodurch die kinetische Energie des Fahrzeugs in elektrische Energie gewandelt, der Batterie zuführt und das Fahrzeug somit verzögert wird. Beim Rekuperieren kommen die besonderen Vorzüge von Hybridantrieben zur Anwendung.

Dabei ist zwischen überlagerten regenerativen Bremssystemen und kooperativen regenerativen Bremssystemen zu unterscheiden. Überlagerte regenerative Bremssysteme nutzen die konventionelle Bremse weiterhin wie gehabt, simulieren im Generatorbetrieb aber das Schleppmoment eines Verbrennungsmotors, wodurch ein kleiner Teil der kinetischen Energie des Fahrzeugs in elektrische zurückgewandelt werden kann.

Wesentlich effizienter - aber auch komplexer - ist ein kooperatives regeneratives Bremssystem. Das Fahrzeug wird damit in der Bremsphase nicht mehr mit der mechanischen Bremse verzögert, sondern ausschließlich mit Hilfe der elektrischen Maschine, was den Verschleiß der mechanischen Bremse zudem drastisch reduziert. Für den Fall dass die Batterie keine Energie mehr aufnehmen kann oder die elektrische Bremsleistung nicht ausreicht, z.B. bei einer Vollbremsung, befindet sich die konventionelle Bremse weiterhin im Fahrzeug. Die größte Schwierigkeit besteht nun darin, von der elektrischen Bremse auf die mechanische Bremse zu wechseln - Fading genannt - oder die mechanische Bremse bedarfsgerecht zu überlagern, ohne dass es der Fahrer bemerkt. Um diese variable Verteilung der Bremsleistung auf mechanische und elektrische Bremse zu erreichen, muss die mechanische Bremse zwangsweise vom Bremspedal entkoppelt werden. Gleichzeitig muss ein sicheres Verzögern des Fahrzeugs im Fehlerfall gewährleistet sein.

Die Reichweitensteigerung die durch Rekuperation erreicht werden kann ist stark vom Fahrverhalten des Fahrers abhängig. Die Werte schwanken zwischen 5% und 25%. Allgemein kann jedoch gesagt werden, dass durch eine leistungsfähige kooperative Bremsanlage der Energieverbrauch eines seriellen Hybrid- oder Elektrofahrzeugs kaum mehr durch das Fahrverhalten des Fahrers beeinflusst werden kann, man bewegt sich immer nahe dem Minimum, egal ob bei "sportlicher" oder "schonender" Fahrweise. Somit würde ein "sportlicher" Fahrer eine große Energieeinsparung im Vergleich zu einer konventionellen Bremse verzeichnen, ein "schonender" Fahrer nur eine geringe.

Elektromotoren

Hybridsynchronmotor
Ein Hybridsynchronmotor des MBL ex-drive mit Sonnenrad für die Planetenstufe

Im MBL ex-drive werden Hybridsynchronmotoren als Antriebsmaschinen eingesetzt. Der Hybridsynchronmotor kombiniert die Vorteile der Asynchronmaschine mit denen der Reluktanzmaschine, was Antriebe mit erstaunlichen Eigenschaften ermöglicht. Hohe Leistungsdichte, konstant hohe Leistung bis in höchste Drehzahlregionen und hohes Drehmoment ab dem Stillstand sind Merkmale die diesen Maschinentyp besonders auszeichnen. Im MBL ex-drive ist davon je ein Motor für jede Fahrzeugachse im Einsatz.

Technische Daten der Motoren

Umrichter

Untersicht auf transparentes CAD Modell des MBL ex-drive
Das Konzept, Umrichter (rot) und elektrische Nebenaggregate (magenta) am Unterboden
Unterboden des MBL ex-drive mit montierten Umrichtern
Die Montage der Umrichter am ursprünglichen Platz des Mittendifferentials
Schrumpfschlauch auf HV Kabel
Konfektionierung der geschirmten Einzeladern
Unterboden des MBL ex-drive mit Blick auf das Klemmbrett eines Umrichters
Anschluss der Umrichter
Eingebauter Antrieb im MBL ex-drive mit Blick auf das Klemmbrett eines Motors
Anschluss der E-Maschinen
Unterboden des MBL ex-drive mit Blick auf die Kabelführung
Kabelführung im ursprünglichen Kardantunnel des Fahrzeugs
Unterboden des MBL ex-drive mit Blick auf die Aggregatewanne am Heck
Elektrische Nebenaggregate am Unterboden des Hinterwagens
Unterboden des MBL ex-drive mit Blick auf die Umrichter und den Abtrieb der Hinterachse
Vollständig integrierte Leistungselektronik
Die Integration der Leistungselektronik im MBL ex-drive. Die Bilder zeigen verschiedene Schritte auf dem Weg vom Konzept bis zur Integration ins Fahrzeug.

Wechselrichter haben die Aufgabe Gleichspannung in Wechselspannung umzuwandeln. Gleichrichter haben die Aufgabe Wechselspannung in Gleichspannung umzuwandeln. Umrichter erfüllen beide Aufgaben und sind von großem Vorteil in einem Elektro- oder Hybridfahrzeug, da sie im Gegensatz zum reinen Wechselrichter das Rekuperieren ermöglichen. Beim Beschleunigen wird Gleichspannung aus dem Akkumulator in Wechselspannung gewandelt und den Motoren zugeführt. Beim Rekuperieren arbeiten die Motoren als Generator, stellen also Wechselspannung zur Verfügung, die vom Umrichter zum Laden des Akkumulators in Gleichspannung gewandelt wird. Im MBL ex-drive arbeiten zwei wassergekühlte IGBT-Umrichter mit sehr hoher Leistungsdichte.

Technische Daten der Umrichter

Traktionsbatterie

Heckansicht auf transparentes CAD Modell des MBL ex-drive
Das Konzept, Traktionsbatterie (orange) auf der Hinterachse über dem Hinterachsantrieb (grün)
Batteriewanne des MBL ex-drive auf Böcken in der Werkstatt
Die Fertigung der Batteriewanne
Leere Batteriewanne im Kofferraum des MBL ex-drive
Integration der Batteriewanne unter den Kofferraumboden
Ein Batteriepack des MBL ex-drive auf einem Tisch
Einer der 54 Batteriepacks mit je 88 Zellen
Halb gefüllte Batteriewanne im Kofferraum des MBL ex-drive
Integration der Batteriepacks in die Batteriewanne
Voll gefüllte Batteriewanne im Kofferraum des MBL ex-drive
Die Batteriewanne voll bestückt
Mitarbeiter bei der Konfektionierung von Kabeln
Konfektionierung der geschirmten Einzeladern für die Traktionsbatterie
Blick auf Sicherungen im Kofferraum des MBL ex-drive
Sicherungen zum Schutz des HV-Systems
Blick auf den Lasttrennschalter im Kofferraum des MBL ex-drive
Der mächtige fernbedienbare 1000 A Lasttrennschalter
Blick auf die vollständige Traktionsbatterie im Kofferraum des MBL ex-drive ohne Messtechnik
Die Traktionbatterie in funktionsfähigem Zustand
Blick auf die vollständige Traktionsbatterie im Kofferraum des MBL ex-drive mit Messtechnik
Messtechnik zur Überwachung der Batterie
Blick in den Kofferraum des MBL ex-drive mit Kofferraumboden auf der Traktionsbatterie
Der neue Kofferraumboden mit einfach zugänglicher Messtechnik
Die Entstehung der Traktionsbatterie des MBL ex-drive. Die Bilder zeigen verschiedene Schritte auf dem Weg vom Konzept bis zur Integration ins Fahrzeug.

Ein Lithium-Ionen-Akkumulator (kurz Li-Ionen) ist ein Akkumulator auf Basis von Lithium. Er ist im Gegensatz zur Lithium-Batterie wiederaufladbar. Der Li-Ionen-Akku zeichnet sich durch seine hohe Energiedichte aus. Er ist thermisch stabil, liefert über den Entladezeitraum eine konstante Spannung und kennt keinen Memory-Effekt. Weiterentwicklungen des Li-Ionen-Akkus sind der Lithium-Polymer-Akku, der Lithium-Titanat-Akku, der Lithium-Mangan-Akku und der Lithium-Eisen-Phosphat-Akku.

Ein Lithium-Ionen-Akku erzeugt die elektromotorische Kraft durch die Verschiebung von Lithium-Ionen. Beim Ladevorgang wandern positiv geladene Lithium-Ionen durch einen Elektrolyten hindurch, von der Kathode zwischen die Graphitebenen der Anode, während der Ladestrom die Elektronen über den äußeren Stromkreis liefert; die Ionen bilden mit dem Kohlenstoff eine Interkalationsverbindung. Beim Entladen wandern die Lithiumionen zurück in das Metalloxid und die Elektronen können über den äußeren Stromkreis zur Kathode fließen. Wesentlich für das Funktionieren der Interkalation ist die Ausbildung einer schützenden Deckschicht auf der negativen Elektrode, die für die kleinen Li+-Ionen durchlässig, für Lösungsmittelmoleküle jedoch undurchlässig ist. Ist die Deckschicht ungenügend ausgebildet, kommt es zur Interkalation von Li+-Ionen mitsamt den Lösungsmittelmolekülen, wodurch die Graphitelektrode irreversibel zerstört wird. Eine negative Elektrode aus Lithium-Metall wäre elektrochemisch optimal, ist für einen Akku aber ungeeignet, da sich die Elektrode beim Entladevorgang genauso wie bei einer Lithium-Batterie auflösen würde und beim Ladevorgang keine Möglichkeit mehr bestünde, ihre Geometrie zu rekonstruieren.

Die Traktionsbatterie des MBL ex-drive basiert auf der Lithium-Mangan Technik und stellt ein komplexes Gebilde aus 4752 verschweißten Einzelzellen dar. Zudem sind Zellen mit sehr geringem Innenwiderstand verbaut, was sehr hohe Lade- und Entladeströme ermöglicht und die Lade- und Entladeverluste gleichzeitig auf ein vernachlässigbares Minimum reduziert.

Technische Daten der Traktionsbatterie

Range Extender

CAD Bild des Range Extenders
Das Konzept, Range Extender (blau) auf der Vorderachse über dem Vorderachsantrieb (grün)
Kraftstofftank auf dem Werkstattboden
Ein Serien-Dieseltank zur Kraftstoffversorgung des Range Extenders
Dieselmotor auf einer Palette während der Montage des Range Extenders
Montage des Synchrongenerators an die Range Extender-Einheit
Range Extender auf einer Palette
Der vormontierte Range Extender
Synchrongenerator im MBL ex-drive - Blick in Motorraum
Synchrongenerator im ursprünglichen Getriebetunnel des Fahrzeugs
Dieselmotor am Kran während der Montage in den MBL ex-drive
Die Montage des Dieselmotors für den Range Extender
Dieselmotor im Motorraum des MBL ex-drive ohne Zylinderkopfhaube
Endmontage des Range Extenders
Motorhauben-Innenverkleidung des MBL ex-drive mit Akustikschaumstoff
Akustisch optimierte Motorraumauskleidung
Akustisch optimierte Zylinderkopfhaupe in der Hand eines Mitarbeiters
Akustisch optimierte Zylinderkopfhaupe für den Range Extender
Blick in den Motorraum des MBL ex-drive mit vollständig montiertem Range Extender
Vollständig integrierter Range Extender
Die Entstehung des Range Extenders des MBL ex-drive. Die Bilder zeigen verschiedene Schritte auf dem Weg vom Konzept bis zur Integration ins Fahrzeug.

Die Batterie des MBL ex-drive kann über eine normale Haushaltssteckdose, eine Starkstromsteckdose oder eine Stromtankstelle nachgeladen werden, allerdings auch dynamisch während der Fahrt mit Hilfe des im Fahrzeug integrierten Range Extenders.

Range Extender dienen zur Erhöhung der Reichweite eines Elektrofahrzeugs. Falls benötigt, treibt eine Wärme-Kraftmaschine, also z.B. ein Verbrennungsmotor, einen elektrischen Generator an oder eine Brennstoffzelle dient direkt als Generator. Der so während der Fahrt zur Verfügung gestellte elektrische Strom kann der Traktionsbatterie des Fahrzeugs zum Laden, dem elektrischen Antrieb zum Fahren oder beiden zugeführt werden.

Prinzipiell eignen sich verschiedene Technologien für den Einsatz als Range Extender. Alle Konzepte zeichnen sich durch ihre individuellen Stärken und Schwächen aus.

Der Dieselmotor mit Generator überzeugt durch seinen guten Maximalwirkungsgrad, der bewährten Technik und der günstigen Anschaffungskosten. Zudem ist die Adaption auf verschiedene Kraftstoffe möglich. Akustisch hingegen ist der Dieselmotor sehr anspruchsvoll, ein für Elektrofahrzeuge standesgemäßer "Flüsterbetrieb" ist kaum realisierbar und der Generator muss in der Regel von den starken Motorvibrationen entkoppelt werden. Das niedrige Drehzahlniveau macht zudem Generatoren mit großem Rotordurchmesser oder ein Getriebe erforderlich, wodurch die Gesamtleistungsdichte relativ gering ist.

Höhere Leistungsdichten ermöglichen Ottomotoren oder Wankelmotoren mit Generator, jedoch auf kosten des Wirkungsgrades. Zudem ist im Gegensatz zu Dieselmotoren eine Abgasnachbehandlung erforderlich. Ein "Flüsterbetrieb" ist zwar leichter realisierbar als bei Dieselmotoren, jedoch keineswegs einfach.

Brennstoffzellen ermöglichen den "Flüsterbetrieb" dagegen ohne besonderen Aufwand. Der Wirkungsgrad ist zudem sehr hoch und eine Abgasnachbehandlung nicht erforderlich. Die extrem geringe Leistungsdichte von Brennstoffzellen verhindert jedoch einen sinnvollen Einsatz, der Bauraumbedarf für eine praktikable Leistung ist extrem groß. Zudem sind die Anschaffungskosten sehr hoch und es existieren kaum praktische Erfahrungen.

Hohe Anschaffungskosten und kaum praktische Erfahrungen gelten ebenso für Gasturbinen mit Generator, jedoch sind sie mit verschiedenen Kraftstoffen betreibbar, können sich ausschließlich mit Ansaugluft kühlen und kommen dank aerodynamischer Gleitlager sogar ohne Schmierstoffe aus. Zudem sind sie akustisch leicht auf "Flüsterbetrieb" zu trimmen und ermöglichen durch die Ausnutzung des hohen Drehzahlniveaus von ca. 100000 U/min "winzige" Generatoren. Die Gesamtleistungsdichte ist dadurch in der Regel sehr hoch. Der Maximalwirkungsgrad ist geringer als bei Dieselmotoren und Vergleichbar mit Ottomotoren. Erweitert man die Gasturbine allerdings um einen Dampfkreisprozess und macht sie dadurch zum mobilen GuD sind SEHR hohe Maximalwirkungsgrade möglich die über dem Dieselmotor liegen, eine parktische Umsetzung des mobilen GuD ist derzeit allerdings nicht bekannt.

Der Range Extender - oder auch APU - des MBL ex-drive besteht aufgrund des hohen Wirkungsgrades aus einem Dieselmotor mit Turbolader, einem Synchrongenerator und einem geregeltem Gleichrichter. Der geregelte Gleichrichter ist eine Eigenentwicklung der Hochschule Landshut und kann an Stelle des Generators auch mit Netzstrom versorgt werden, um die eingangs erwähnten Möglichkeiten der Batterieladung an Steckdose bzw. Stromtankstelle zu ermöglichen.

Technische Daten des Range Extenders

Getriebe

CAD Modell eines Antriebs des MBL ex-drive
Explosionsdarstellung einer Antriebseinheit des MBL ex-drive
Blick in eine Fräsmaschine beim Fräsen von Antriebsteilen
Fertigung von Getriebebauteilen an der HAW Landshut
Blick auf violette Gasentladungen im inneren einer Plasmanitrier-Anlage
Verschiedene Getriebebauteile beim Plasmanitrieren
Blick auf eine Zeiss 3D Koordinatenmessmaschine beim Vermessen von Antriebsteilen
Qualitätssicherung für Getriebebauteile mit 3D Koordinatenmessmaschine
Abtriebsflansche und Wellen auf einem Tisch
Abtriebsflansche, -wellen und Tripodegelenke
Hydraulikpresse beim Einpressen eines Wälzlagers in ein Planetenrad
Montage der Planetenräder für die Planetenstufe
Blick in ein Gefäß mit flüssigem Stickstoff und Getriebeteilen
Die Montage einiger Getriebebauteile erfordert flüssigen Stickstoff
Halb montiertes Planetengetriebe auf einem Tisch
Ein Planetengetriebe des MBL ex-drive
Halb montiertes Planetendifferential auf einem Tisch
Ein Planetendifferential des MBL ex-drive
Komplette Getriebe-Differential-Einheit auf einem Tisch
Eine komplette Getriebe-Differential-Einheit
Motorwelle auf einem Tisch
Motorwelle und Sonnenrad in Integralbauweise
Zwei Elektromotoren auf einem Tisch
Die Antriebsmaschinen mit montierten Rotoren
Zwei halb montierte Antriebe auf einem Tisch
Die Endmontage der Antriebseinheiten
Antrieb am Kran während der Montage in den MBL ex-drive durch zwei Mitarbeiter
Probeeinbau der Antriebseinheit an der Vorderachse
Blick in den Motorraum des MBL ex-drive auf den vollständig montierten Antrieb der Vorderachse
Vollständig integrierte Antriebseinheit an der Vorderachse
Die Entstehung der Antriebe des MBL ex-drive. Die Bilder zeigen verschiedene Schritte auf dem Weg vom Konzept bis zur Integration ins Fahrzeug.

Die Transaxle-Getriebe mit Planetendifferential des MBL ex-drive sind eine reine Eigenentwicklung der Hochschule Landshut. Die Getriebe wurden von Studenten konzeptioniert, berechnet, konstruiert, weitgehend selbst gefertigt und montiert.

Das Gesamtkonzept ermöglicht eine sehr hohe Leistungsdichte. Die Planetenstufe wurde wegen der hohen Laufruhe mit einer Schrägverzahnung ausgeführt. Durch das konstant hohe Drehmoment des Motors über einen großen Drehzahlbereich können mit nur einem Gang sowohl gute Beschleunigungswerte als auch hohe Endgeschwindigkeiten erreicht werden. Ein weiterer Vorteil: Bis zur Höchstgeschwindigkeit kann ohne Drehmomentunterbrechung beschleunigt werden. Durch den Entfall einer Kupplung und einer zweiten Planetenstufe wurde zudem die Anzahl an Verschleißteilen reduziert.

In konventionellen Fahrzeugen werden überwiegend Kegelraddifferentiale eingesetzt, in Fahrzeugen mit Standardantrieb nahezu ausschließlich. Im MBL ex-drive arbeiten dagegen Planetendifferetiale. Das Planetendifferenzial zeichnet sich, wie das Planetengetriebe auch, durch extrem kompakte Bauweise aus. Durch die niedrigen Relativdrehzahlen kann das Planetendifferential mit einer Geradverzahnung ausgeführt werden.

Um eine Zulassung für das umgebaute Fahrzeug zu erhalten muss eine formschlüssige Parksperre, die das Einlegen des 1. Ganges ersetzt, vorgesehen sein. Im MBL ex-drive ist das klassische Klinkenrad-Klinke System umgesetzt.

Technische Daten der Getriebe

Elektronik & Software

CAN-Signalplan
Ein Signalplanauszug aus dem Hybrid-CAN des MBL ex-drive
CAN-Schaltplan
Ein Schaltplanauszug aus dem Hybrid-CAN des MBL ex-drive
Das Bussystem des MBL ex-drive unterteilt sich in Powertrain-CAN und Hybrid-CAN

Das Zusammenspiel der neuen Hybridkomponenten im MBL ex-drive wird durch die VCU gesteuert. Die VCU dient der Regelung von Leistungselektronik, Range Extender, Batterie und Nebenaggregaten sowie zur messtechnischen Erfassung und Aufzeichnung aller dafür notwendigen Zustandsgrößen. Auch die Kommunikation mit den serienmäßigen Steuergeräten im Fahrzeug gehört zu den Aufgaben. Dazu sind komplexe Regelalgorithmen nötig die auf der VCU ausgeführt werden.

Die Fahrzeug-Regelalgorithmen und die Software für das Batteriemanagementsystem werden ausschließlich an der Hochschule Landshut entwickelt, erprobt und optimiert.

Basisfahrzeug

BMW X5 3.0si - Transparent
Das Basisfahrzeug in transparenter Darstellung - Hervorgehoben ist der ursprüngliche Antriebsstrang, der so im MBL ex-drive nicht mehr existiert

Das BMW Werk Landshut hat für dieses Projekt freundlicherweise das Basisfahrzeug zur Verfügung gestellt. Den Anspruch an ein Premiumfahrzeug erfüllt der X5 3.0si bereits bestens, doch nicht nur dieses Kriterium macht das Fahrzeug als Basis interessant. Der serienmäßige Allradantrieb erleichtert die Arbeit, da bereits geeignete Punkte zur Drehmomentabstützung an der Karosserie oder zur Drehmomenteinleitung an den Rädern vorhanden sind. Außerdem bietet dieses Fahrzeug Platz, nicht nur für Passagiere, sondern für allerlei Elektronik und Messtechnik, was für einen Prototypen nicht irrelevant ist. Das verstellbare Luftfahrwerk lässt sich zudem ideal an die neue Massenverteilung des MBL ex-drive anpassen.

Technische Daten des Basisfahrzeugs